Allgemein

Laura Ellen Anderson – Amalia von Flatter. Vampire tanzen nicht mit Feen.

Band 1 der Kinderbuch-Reihe Amalia von Flatter


"'Schluss mit diesem Unkenfug. Erstens ist Eau de Moder der erlesenste Duft von ganz Nokturnia - vergorene Fledermausspucke und ein Hauch Gammelbanane! Und zweitens ist der Barbarische Ball eine Familientradition. Da können wir allen zeigen, wie flattertastisch die von Flatters sind.'
Der Barbarische Ball war das alljährliche Ereignis in Nokturnia. Er wurde seit Generationen von der Familie von Flatter veranstaltet, und nur die allergrässlichsten Gruselgestalten waren eingeladen."

Inhalt

Amalia von Flatter ist ein Vampirmädchen. Die Tochter von Graf Drakon und Gräfin Frivoletta lebt ein ganz normales Leben in Nokturnia, einer Stadt im Reich der Nacht. Sie liebt Kürbinian, ihren Hauskürbis, und ihre beiden besten Freunde Todd Schnitter, den Mini-Tod, und Flora, ein Yeti-Mädchen. Zusammen gehen sie zur Schule, machen Unfug, spielen miteinander oder erzählen sich Gruselgeschichten über die Wesen des Lichts. Feen und Einhörner müssen einem ja Gänsehaut über den Rücken jagen, allein der ganze Glitzer!

Dann steht wieder der Barbarische Ball an, den die Familie von Flatter jedes Jahr ausrichtet. Eigentlich ist der nur für Erwachsene, Amalia muss aber immer mit teilnehmen und weiß jetzt schon, wie sehr sie sich langweilen wird. Doch dann kündigt sich überraschend ein alter Freund von Graf Drakon an. Der ist niemand geringeres als der König selbst. Er will nach Jahren der Isolation sich wieder auf dem Ball blicken lassen und möchte seinen Sohn mitbringen, der in Amalias Alter ist. Diese ist gleich Feuer und Flamme, denn die Königsfamilie hat seit der Ermordung der Königin durch eine Fee komplett abgeschieden gelebt.

Zufälligerweise wird Prinz Marillo auch noch in ihre Klasse gehen. Amalia fiebert der nächsten Schulnacht entgegen. Doch der Prinz ist ganz anders als alle dachten. Er zieht eine Spur des Chaos hinter sich her und Amalia will ihm am liebsten aus dem Weg gehen. Doch als Marillo Kürbinian entführt, geht er zu weit. Amalia und ihre Freunde müssen sich etwas einfallen lassen, um den kleinen Kürbis wieder in die Arme schließen zu können…


Meinung

„Vampire tanzen nicht mit Feen“ ist der Auftakt zur Reihe rund um das Vampirmädchen Amalia von Flatter. Dieses Kinderbuch habe ich von lieben Freunden zum Geburtstag bekommen – wenn Goths einen anderen Goth beschenken, kommt dann sowas bei raus.

Das Cover ist sehr kindlich gehalten, ein bisschen düsterer durch die Farbwahl. Von der Haptik ist dieses Buch wirklich schön, durch die Bindung lässt es sich richtig gut lesen. Dadurch, dass es sich um ein Kinderbuch handelt, ist die Schrift sehr groß und für Kinder ab 8 Jahren gut geeignet.

Was mich an Amalia besonders begeistert, sind die wunderwunderschönen Illustrationen im Inneren. Das gesamte Buch ist liebevoll in schwarz-weiß illustriert. Bilder und Text harmonieren  gut miteinander, ich hatte nicht das Gefühl, dass eines von beidem im Vordergrund stand.
Die Illustrationen sind der Geschichte angepasst und sind dadurch zwar süß, aber auch natürlich etwas düster und kindlich-morbid.

Die Geschichte ist zwar relativ kurz, bringt aber durch die witzige Wortwahl ein nettes Lesevergnügen für zwischendurch. Zumindest wenn man ein Erwachsener ist. Mein 8jähriges Ich hätte dieses Buch definitiv geliebt und ein paar tolle Tage damit verbracht.
Der Leser erfährt viel über Freundschaft, Zusammenhalt, warum Vorurteile niemals gut sind, übers Anderssein und dass eben dieses manchmal gar nicht so schlimm ist.

„Vampire tanzen nicht mit Feen“ ist ein gelungenes, lustiges Buch, das ich an alle Eltern weiterempfehlen kann, deren Kinder magische Geschichten mögen. Und natürlich auch Erwachsenen, die im Herzen immer noch Kinder sind.


Fakten

Verlag: Egmont Schneiderbuch, 2017

ISBN: 978-3-505-14086-0

Preis: 12,00 €

Seitenanzahl: 224

Hardcover

Über die Autorin

Laura Ellen Anderson wurde 1988 geboren. Die gelernte Illustratorin lebt in London und hat für namhafte Kunden wie Bloomsbury, Egmont und Macmillan gearbeitet. Außerdem ist sie die erste Frau, die je ein Terry Pratchett Buch illustriert hat – die Neuauflage der Tiffany Aching Reihe (in Deutschland als Märchen der Scheibenwelt bzw. Tiffany Weh bekannt). Auch Enid Blyton Büchern durfte sie ein neues Gewand verpacken. Amalia von Flatter ist ihr zweites Buch, in dem sie auch als Autorin fungiert.