
Antworten aus dem Wunderland. 100 Fragen an #SkoutzLeser. Teil 5.
Wie ihr wisst, mag ich Fragebögen seltsamerweise recht gern und als ich auf den der Plattform Skoutz gestoßen bin, konnte ich nicht widerstehen.
100 Fragen stellt die Skoutz-Redaktion an Leser, um mehr über ihren Lesestil zu erfahren. Sowas finde ich ja immer recht interessant, irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich immer noch was neues über mich selbst erfahre, wenn ich solche Fragen beantworte.
Heute gibt es für euch Teil 5 des Fragebogens:
Was sagen deine Bücher über dich aus?
Was ist deine allererste Leseerinnerung?
Um ehrlich zu sein habe ich absolut keine Ahnung. Meine Kindheit ist so durchzogen mit Leseerinnerungen, dass ich nicht weiß, welche die erste sein könnte. Es gibt zu viele davon und allesamt sind wunderschön.
Gibt es ein Buch, das dein Leben verändert hat? Wie heißt es?
Nein. Also doch, aber nicht nur eines. Das ist eine Verbindung aus sehr vielen Büchern und Erlebnissen.
Gibt es eine Stelle in einem Buch, die dich immer wieder emotional berührt, obwohl du sie schon kennst? (z.B. zum Weinen oder zum Lachen bringt)?
Das ist eindeutig eine zu schwere Frage für mich, denn ich bin vollkommen emotional beim Lesen. Ich heule und lache quasi fast immer. Ganz schlimm sind zum Beispiel immer Szenen mit Tierchen. Oder tierische Nebenfiguren, die hab ich meistens sofort ins Herz geschlossen.
Was ist deine größte Leseenttäuschung?
Prinzipiell gibt es ja für mich kaum Enttäuschungen, da jedes Buch eine Berechtigung hat. Der Autor hat immer Herzblut reingesteckt und es gibt wohl für fast alles den richtigen Leser. Manchmal passiert es halt, dass man selbst eben nicht der Leser für dieses Buch ist. Dann braucht man sich aber auch nicht zu ärgern. Inzwischen ist mein innerer Buchhändler zum Glück so gut geschult, dass ich selten Fehltritte in der Hand habe. Ein Problem habe ich meist mit Protagonisten, die mir auf irgendeine Art und Weise gegen den Strich gehen. Sei es durch bestimmte Charakterzüge oder durch einige Handlungen, die sie vollziehen.
Brichst du ein Buch ab oder liest du diszipliniert bis zum Ende?
Immer bis zum Ende. Eben weil ich jedem Autor die Möglichkeit geben möchte, seine Geschichte zu erzählen. Manchmal nehme ich mir eine Auszeit von bestimmten Büchern, stelle sie ins Regal und nehme es dann irgendwann wieder zur Hand. Jedes Buch hat seine Zeit und manchmal ist die eben gerade noch nicht gekommen.
Hast Du ein Buch, das Du besonders gerne verschenkst?
Nein, nicht, dass ich wüsste. Ich versuche immer das Buch auf den Beschenkten abzustimmen. Man braucht ja niemandem einen Liebesroman schenken, der es gern blutig hat.
Nenne einen Deiner Ansicht nach besonders gelungenen ersten Satz (es muss kein Lieblingsbuch sein) eines Buches!
„Hier fängt die Geschichte an.“
aus: „Die Stadt der träumenden Bücher“ von Walter Moers.
Gibt es ein Werk, das Du seit Jahren immer wieder in Angriff nimmst, aber immer wieder daran scheiterst?
Zugegebenermaßen schon, aber ich fange nicht mal wirklich damit an, sondern schaue es immer nur an. Es ist „Jonathan Strange & Mr. Norrell“ von Susanna Clarke.
Du lernst jemand Nettes kennen, der von sich sagt, “überhaupt nicht zu lesen”. Wie reagierst Du?
Nicht anders als sonst. Gesprächsthemen finden sich ja meist dennoch. Ich beurteile Menschen nicht danach, ob sie lesen oder nicht. Allerdings könnte es für mein Gegenüber schwer werden, weil sich ja ein großer Teil meines Lebens nur um Bücher dreht.
Du betrittst erstmals eine fremde Wohnung. Wie lange dauert es, bis man Dich mit schräggelegtem Kopf vor dem Bücherregal im Wohnzimmer findet?
Nicht lange. Bücher ziehen mich ja quasi magisch an. Wahrscheinlich so lange, bis ich ins Wohnzimmer gekommen bin. Oder am ersten Bücherregal vorbei gekommen bin, je nachdem was eher passiert.

