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Auf Reise außerhalb des Wunderlands. Kelly Moran – Redwood Love.

In der Beitragsreihe „Auf Reise außerhalb des Wunderlands“ möchte ich euch Bücher vorstellen, die normalerweise nicht im Wunderland in Erscheinung treten, mich aber so in den Bann gezogen haben, dass ich sie euch trotzdem nicht vorenthalten möchte.


Fakten

Die „Redwood Love“ Reihe:

Verlag: Rowohlt, KYSS

Preis: 12,99 € je Band

Genre: zeitgenössischer Liebesroman mit Erotikanteil

Klappenbroschur, auch als eBook erhältlich


Zitat

„Krächz. You spin me right round.“
Gossip, der Kakadu, ein weiteres verlassenes Tier, nickte mit dem Kopf. Irgendwann würde Cade ihm beibringen müssen, etwas anderes von sich zu geben als Songtexte und Liedtitel. Dank seines vorherigen Besitzers konnte der Vogel nichts anderes. Na ja. Das und die Katze ärgern.


Inhalt

Redwood, Oregon. Ein kleines, idyllisches Städtchen inmitten von Wald, Bergen und Meer. Hier kennt jeder jeden, alle passen aufeinander auf und mischen sich in das Leben der anderen ein.

Die drei O’Grady Brüder haben nach dem Tod ihres Vaters die Tierklinik im Ort übernommen. Die Praxis floriert und die Brüder werden von allen geliebt. So weit, so gut, wäre da nicht die Liebe, die plötzlich in ihr Leben stürmt und alles über den Haufen wirft…

In „Es beginnt mit einem Blick“ zieht Avery nach Redwood zu ihrer Mutter. Nach ihrer Scheidung sucht sie nach einem Ort, an dem sie und ihre autistische Tochter Hailey neu anfangen können. Rosa, die Tante der O’Grady Brüder ist so begeistert von ihr, dass sie sie als Ersatz für sich selbst einstellt – als Praxismanagerin der Tierklinik.
Cade, der jüngste der drei Brüder, kümmert sich um das Tagesgeschäft in der Praxis und kann sich als attraktiver Junggeselle und mit seinem Ruf als Playboy kaum vor den Avancen der weiblichen Tierbesitzer retten. Mit seinem Charme schafft er es dennoch problemlos sich aus allen Situationen zu winden und bekommt im Gegensatz dazu immer das, was er will.
Doch dann tritt Avery in sein Leben, ist vollkommen immun gegen seinen Charme und stellt nicht nur die Praxis komplett auf den Kopf. Cade weiß nicht wie ihm geschieht, denn die hübsche junge Frau und ihre Tochter scheinen sich immer mehr in sein Herz zu schleichen…

Flynn O’Grady, der mittlere der drei Brüder, ist zusammen mit seiner Assistentin Gabby zuständig für Hausbesuche bei den umliegenden Farmen. Trotz seiner Gehörlosigkeit ist Flynn ein angesehener Tierarzt, dennoch läuft es in seinem Privatleben nicht ganz so rund. Innerhalb seiner Familie und seines Freundeskreises fühlt er sich wohl, neue Menschen kennenzulernen stellt dagegen eine riesige Hürde dar, wenn sein Gegenüber keine Gebärdensprache beherrscht. Eine Frau für’s Leben zu finden ist so nahezu unmöglich. Was aber auch vielleicht daran liegen könnte, dass Flynn nicht erst seit „Es beginnt mit einem Kuss“ Gefühle für seine Assistentin und beste Freundin Gabby entwickelt hat und sich wünscht, dass sie nicht nur auf Arbeit ein eingespieltes Team bilden…

Der älteste der drei Brüder, Drake O’Grady, hat in jungen Jahren seine große Liebe Heather verloren und sich von der Gesellschaft zurückgezogen. Daher liegt es nahe, dass er die meiste Zeit in der Klinik OPs durchführt und kaum Kontakt zu Menschen sucht. Nur seine Familie und engsten Freunde sind ihm wichtig, darunter auch Zoe. Drake und sie kennen sich seit frühester Kindheit, schon ihre Mütter waren Freundinnen. Zoe war für Drake, trotz ihrer eigenen familiären Probleme, in seinen schlimmsten Tagen der größte Halt, als beste Freundin von Heather konnte sie seinen Verlust wirklich nachvollziehen. Dafür ist er ihr dankbar, auch wenn er nicht zeigt und sie ihn am liebsten so lange neckt, bis er die Wände hochgehen könnte. Doch seit einer Weile macht ihm das nicht wirklich etwas aus, im Gegenteil…er freut sich auf jede Auseinandersetzung mit ihr…


Meinung

Die Cover. 

Warme Farben, natürliches Holzmuster und Fotos, die aus dem Album einer glücklichen Familie stammen könnten. Ich finde die Gestaltung sehr gelungen und die Atmosphäre der Bücher wird so schon von außen sichtbar.

Der Stil. 

Der Schreibstil von Kelly Moran passt sehr gut zu ihren Geschichten. Er ist locker, leicht und bildhaft. Die Wohlfühlatmosphäre bringt sie schnell an den Leser. Besonders gefallen hat mir aber die Kombination aus einem manchmal sehr sarkastischem Humor und den ernsten, rührenden Szenen, die selbst bei mir dazu geführt haben, dass ich Tränen verdrücken musste.

Die Charaktere. 

Zu den drei O’Grady Brüdern habe ich ja im Inhalt schon einiges geschrieben. Was mir an ihnen gefällt, ist, dass sie nicht die typischen Liebesromanhelden sind. Sie sind zwar alle attraktiv, aber dennoch erfrischend normal. Nichts abgehobenes, kein Bad Boy Gehabe, auch mal romantisch und gute Manieren kennen die drei auch noch. Und sie haben einen normalen Beruf (und sind keine Millionäre, die ihr Geld mit weiß der Himmel was verdienen), das ist doch auch mal was.

Auch die drei Frauen sind so menschlich. Man kann sich wunderbar mit ihnen identifizieren und sie sind keine Mäuschen, die gleichzeitig naiv und auf den Kopf gefallen sind. Sie stehen für sich selbst ein, sind unabhängig, aber auch mal unsicher. Sie verlieben sich nicht Hals über Kopf und versuchen ihre Probleme selbst zu lösen, egal wie schwer sie erscheinen.

Die Bewohner von Redwood habe ich allesamt schnell in mein Herz geschlossen, auch wenn ich manchmal den Kopf schütteln musste, wenn sie sich mal wieder in Angelegenheiten eingemischt haben, die sie nichts angingen. Aber irgendwie konnte man den Figuren dennoch nicht böse sein, da sie es immer gut meinen.

Mein Highlight sind aber die drei geretteten Tiere, die in der Tierklinik wohnen. Ein Kakadu namens Gossip, die Katze She-Ra und die dänische Dogge Thor. Großartig. Ich konnte gar nicht genug von ihnen bekommen.

Das Setting.

Redwood ist eine malerische Kleinstadt und wird auch so beschrieben. Die Bilder der Orte sind mühelos in meinem Kopf erschienen, es war fast so, als wäre ich wirklich dort. Dadurch, dass das Örtchen so überschaubar ist, konnte ich mich schnell zurechtfinden und es war von Band zu Band ein wachsendes Gefühl der Vertrautheit vorhanden.

Die Geschichte.

Was soll ich sagen – manchmal habe auch ich das Bedürfnis, mich in einer Dosis Liebesromane fast zu ertränken. Und mit der Redwood Love Trilogie hat mir eine Buchhändlerin meines Vertrauens eine wunderbare Empfehlung auf den Weg gegeben (denn in dem Genre ist mein innerer Buchhändler dezent überfordert).

Auf den ersten paar Seiten der Geschichte von Cade und Avery war ich mir noch nicht so sicher, ob es mir wirklich gefallen wird, da Cade als typische Playboy beschrieben wurde und es solche Geschichten ja wirklich zuhauf gibt. Dennoch habe ich weiter gelesen, da mir der Humor der Autorin so gefallen hat und ich die Praxistiere sofort ins Herz schließen konnte. Meine Neugier war geweckt und ich habe es nicht bereut.

Die Geschichten selbst mögen kitschig sein und es haben sich einige Fehler eingeschlichen, dennoch sind sie mir so ans Herz gegangen, dass ich im Nachhinein doch recht begeistert bin. Ich mag die ernsten Töne, die die Autorin in jedem Buch anschlägt, indem sie Krankheiten und Trauer sowie das Leben der Betroffenen und Angehörigen mit diesen thematisiert. Außerdem kommen auch Tierschutzthemen vor, die mir persönlich teils sehr an die Nieren gingen. Dadurch wirken die Geschichten der drei Brüder nicht wie die typische Liebesgeschichte. Auch die Charakterentwicklung gefiel mir sehr gut, ebenso wie die Tatsache, dass die familiären Aspekte und die damit verbundenen Emotionen stark in den Mittelpunkt gerückt wurden.

Das Fazit.

Drei Liebesgeschichten mit zauberhaften Charakteren, die zum Wohlfühlen einladen, zum Lachen bringen, ernste Töne anschlagen und zu Tränen rühren können. Perfekt für kuschelige Lesestunden an kalten, grauen Tagen!


Über die Autorin

Kelly Moran lebt im Süden der USA, ist Mitglied der Autorenvereinigung „Romance Writers of America“ und wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet. Die Redwood Love Trilogie ist ihre erste Veröffentlichung in Deutschland. In Amerika wurde die Reihe von Publikum und Kritikern hoch gelobt.

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