Die Probleme einer Büchersüchtigen: die Organisation und der Überblick über gelesene und gewünschte Bücher
Das ist wohl die Frage, die sich ein Vielleser irgendwann im Leben mal stellt. Wie man den Überblick über seine gelesenen Bücher behält und wie man seine Wunschliste gestaltet, damit man sich nicht ärgert, dass einem mal wieder ein Buch durch die Lappen gegangen ist und man es dann Monate später mal in der Buchhandlung antrifft.
Ich habe das Glück, dass ich mir Gelesenes sehr gut merken kann. In meinen Rezensionen verwende ich ja aber nicht nur den Inhalt, sondern auch meine Gefühle an bestimmten Stellen der Geschichte und auch Zitate. Und ich kann mir nie merken, wann ich ein Buch gelesen habe. Daher wurde es nun wirklich Zeit einen Überblick zu schaffen, damit ich besser organisiert bin.
Wie fängt man denn am besten an?
Die Frage habe ich mir auch mehr als einmal gestellt, denn so einfach ist das gar nicht und ich bin extrem schwierig bei solchen Sachen. Mir gefallen ja oft nicht mal vorgefertigte Kalender. Daher habe ich schon viel ausprobiert. Es gibt zum Beispiel wirklich gute Lesejournals von Moleskine und Leuchtturm. Wenn ich gut sage, meine ich auch wirklich gut, aber leider entsprechen sie nicht dem, was ich für mich brauche. Daher muss man sich als erstes genau darüber klar werden, was man selbst erwartet und wie man es umsetzen kann.
Was braucht man dafür?
Ich habe als Inspirationsquelle die Journals genutzt. Darauf habe ich aufgebaut und mir überlegt, was mir davon gefällt und was ich anders brauche. Dann habe ich mich durch Pinterest, Instagram und Facebookgruppen zum Thema Bullet Journal gewühlt und mir dort weitere Sachen zusammengesucht, die ich einbringen könnte. Oder mir Varianten gesucht, wie ich meine eigenen Ideen umsetzen könnte, die zwar in meinem Kopf herumschwirren, aber irgendwie nicht richtig raus wollten.
Ansonsten nur ein Notizheft, Stifte und Lineal. Und die eigene Kreativität.
Ich habe mir ein Tulpe Notizbuch in A4 angeschafft. Viele werden A4 viel zu groß finden und es ist zugegebenermaßen auch nicht wirklich handtaschentauglich. Aber besonders das Format hat mich bei den anderen Journals immer am meisten eingeschränkt. Ich brauche viel Platz um meine Gedanken nieder zu schreiben und ich brauche Platz um die Zitate, die ich gut finde, aufzuschreiben. Tulpe habe ich gewählt, weil es eines der wenigen zur Auswahl war, die auch noch ein Punktraster aufweisen.
Wie unterteilt man das Notizbuch?
So wie man mag und wie es am besten ist. Bei mir gibt es am Anfang eine Monatsübersicht – also einen Kalender mit relevanten Daten.
Die nächste Seite besteht aus den Neuzugängen und meiner Bibliotheksliste des jeweiligen Monats.
Danach folgen die Bücher, die ich in diesem Monat gelesen habe. Ich schreibe mir zu jedem etwas auf.
Das meiste aus der Rezensionsübersicht habe ich mir vom bittersweet lesetagebuch gemopst. Ich fand diese Übersicht bisher am besten aufgeteilt, aber immer noch zu klein für mich. Daher habe ich sie einfach ein bisschen erweitert und großzügiger gestaltet. Sie wird auch immer mal wieder angepasst, je nachdem, wie ich es für das jeweilige Buch brauche.
Am Ende des Monats erfolgt eine Rezensionsübersicht, die mir nicht nur hilft einen Überblick zu bewahren, sondern auch die nächsten Monate zu planen und meine Fortschritte zu verfolgen.
Was ist in der Übersicht drin?
Neben den Informationen zu Titel, Autor, Reihe und Format, sind mir persönlich Seitenanzahl, Erscheinungsjahr und Verlag wichtig. Außerdem natürlich noch, das wievielte Buch es in dem jeweiligen Monat ist und wann ich es gelesen habe.
Die Idee des Spannungsdiagramms fand ich schön, daher habe ich sie auch übernommen. Die Bewertung habe ich in verschiedene Kriterien unterteilt und mir dazu noch Platz für meine Notizen gelassen, um die Entscheidung zu begründen.
Die stichpunktartige Inhaltsübersicht gibt Auskunft über den Schauplatz, die Zeit, die Protagonisten mit kurzen Infos zu ihnen, sowie der Frage nach dem Love Interest und einem Happy End.
Im nächsten Abschnitt geht es um die Story an sich, die Multiple Choice Lösung finde ich sehr praktikabel, habe mir aber noch Platz für eine Erweiterung gelassen.
Die Informationen zum Cover und Autor habe ich hinzugenommen, da ich diese in meinen Rezensionen verwenden möchte und sie daher nicht fehlen dürfen.
Die zweite Seite ist ganz den Zitaten und der Rohfassung der Rezension gewidmet. Für diese brauche ich auch wirklich mindestens eine A4 Seite, das habe ich jetzt festgestellt. Das liegt aber auch daran, dass meine Rezensionen eine längere Inhaltsangabe beinhalten, die sich nicht auf den Klappentext stützt.
Was ist denn mit der Wunschliste?
Ob ich diese integrieren werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Momentan führe ich eine Amazon Wunschliste oder fotografiere mir Infos einfach ab. Dank Smartphone habe ich meine Liste so immer dabei und kann bei Bedarf sofort nachschauen. Das hat sich bewährt und ich weiß noch nicht so recht, ob die schriftliche Form etwas für mich ist.
Zusammenfassend muss ich zugeben, dass diese Form des Lesetagebuchs ziemlich aufwendig ist, da man jede Seite selbst gestaltet. Andererseits ist gerade diese Freiheit das Wichtige – man kann seine Gedanken noch mal ordnen und es erleichtert mir die Arbeit an den Rezensionen.