Sherlock – Ein Fall von Pink
Band 1 der Sherlock-Reihe
Drehbuch: Steve Moffat & Mark Gatiss
Manga: Jay.
„Mein Name ist Sherlock Holmes... und die Adresse ist 221b Baker Street!"
Inhalt
London, Oktober, heutige Zeit.
Die britische Hauptstadt wird durch mehrere, mit dem selben Mittel begangene Selbstmorde erschüttert. Die Presse und die Bevölkerung sind misstrauisch. Verschweigt ihnen die Polizei etwas?
Zur selben Zeit.
Dr. John Watson ist erst vor kurzer Zeit aus dem Einsatz zurück gekehrt. Als Militärarzt in Afghanistan stationiert, hat er viele seelische Wunden davon getragen. Nachdem er verletzt wurde, wird er aus der Armee ausgeschlossen. Zurück in London ist er nur noch ein Schatten seiner selbst – hinkend, allein, ohne Aufgabe und in Therapie.
Seine Therapeutin ist der Ansicht, dass seine Verletzung nur psychosomatisch sei, und hält es für eine gute Idee, dass Dr. Watson einen Blog über sein alltägliches Leben verfassen solle. Einfach, um mit ebendiesem besser klar zu kommen.
Im Krankenhaus, in dem er seine Ausbildung abschloss, traf er auf einen alten Freund. Dieser bemerkt Watsons Einsamkeit und schlägt ihm vor, sich einen Mitbewohner zu suchen – zufällig kennt er da genau den Richtigen. In der Pathologie stellt er John einem Bekannten vor. Einem zugegebenermaßen seltsamen jungen Mann, der Dinge über John zu wissen scheint, die er gar nicht wissen kann.
Dieser Mann stellt sich als Sherlock Holmes heraus. Kann Watson ihm trauen? Was sieht Holmes in ihm, dass er ihn unbedingt als Mitbewohner möchte? Und mit was verdient der kuriose Kerl eigentlich sein Geld?
Meinung
Sherlock Holmes in der modernen Zeit. Mit Smartphone, PCs und dem ganzen anderen neumodischen Schnickschnack. Ob das überhaupt funktionieren kann? Diese Frage stellte ich mir, da Sherlock Holmes eine meiner liebsten literarischen Figuren überhaupt ist. Und ja, kann es. Bewiesen wurde es durch die britische BBC-Fernsehserie „Sherlock“ – mit 4 Staffeln, einer Spezialfolge und einer riesigen Fangemeinde.
Steven Moffat und Mark Gatiss haben es meisterhaft verstanden die Geschichten von Arthur Conan Doyle in ein neues Gewand zu kleiden. Die Manga-Adaption wurde durch Jay. durchgeführt.
„Ein Fall von Pink“ wird in sechs Teile unterteilt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Originale in Japan Teil eines monatlich erscheinenden Magazins sind und nicht wie in Deutschland in einem Band erscheinen.
Der Zeichenstil ist sehr ansprechend. Am Anfang musste ich mich ein bisschen daran gewöhnen, aber man erkennt dann doch relativ schnell die Darsteller der Serie wieder. Bei manchen dauert es vielleicht ein wenig länger, aber das ist nicht weiter tragisch. Die Figuren sind gut getroffen und die Gesichtsausdrücke transportieren gekonnt die Emotionen und die Persönlichkeit.
Die Geschichte folgt dem Original-Drehbuch, daher gibt es hier natürlich keine großen Überraschungen oder Abweichungen.
Ich weiß nicht, ob ich mir diesen Manga gekauft hätte, wenn ich kein Fan von Sherlock Holmes und der Serie wäre. Als Ergänzung für Fans ist er auf alle Fälle wunderbar.
Empfehlung für
Fans der Serie „Sherlock“. Liebhaber von Sherlock Holmes, die einer Adaption in die moderne Zeit nicht abgeneigt sind.
Fakten
Verlag: Carlsen Manga, 2017
ISBN: 978-3-551-72884-5
Preis: 12,99 €
Softcover
zur Leseprobe
Über die Autorin
Jay. ist eine japanische Mangazeichnerin, die mit der Sherlock-Adaption ihre erste große Veröffentlichung hat. Davor illustrierte sie ein inzwischen eingestelltes Social Game und zeichnete Fanarts als Hobby.