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Sparfüchse auf dem Büchermarkt. Montagsfrage #11

Die Montagsfrage ist eine Aktion der Buchbloggerin Antonia von Lauter & Leise.


Diesen Montag dreht sich alles um die Frage:

Was ist dein Trick zum preiswerten Bücherkauf?

Mein erste Reaktion auf die Frage war ein ratloses Gesicht. Die Hasen haben sich darüber halb kaputt gelacht und die Katze komisch geschaut.

Ich gebe zu – ich kaufe den Großteil meiner Bücher neu. Erstens mag ich dieses Gefühl von neuen Büchern, ich mag den „Neu-Geruch“ und ich bin einfach gerne in Buchhandlungen (was von Vorteil ist, schließlich arbeite ich ja in einer, aber das ist in dem Fall ja ein anderes Thema).

Doch hier geht es ja erstmal nicht um meine persönlichen Vorlieben und ich versuche für euch mal in meinem Kopf herum zu kramen, ob ich da ein paar Tricks für euch ausgraben kann. Gerade vor Weihnachten ist das ja keine schlechte Idee, denn gerade zu diesem Fest sind Bücher ja ein sehr beliebtes Geschenk.

Wo wir bei Weihnachten wären – die günstigste Variante für euch ist es, sich die Bücher einfach schenken zu lassen. Wunschlisten im Netz sind dabei hilfreich oder ihr fragt mal in der Buchhandlung eures Vertrauens nach, ob sie einen Wunschzettel-Service anbieten. Dabei könnt ihr einen Zettel ausfüllen mit euren Wünschen und eure Familie und Freunde können sich dort dann erkundigen und haben durch diesen Zettel einen Einkaufsguide an der Hand.

Jetzt aber zu den Spar-Tipps, die man selbst durchführen kann. Ich versuche das mal in drei Teile zu splitten.

Erster Teil – offline.
Hier gibt es mehr Möglichkeiten, als man am Anfang denkt.
Es gibt klassische Antiquariate, einige davon ja auf Bücher spezialisiert, in denen alte Zeiten wieder aufzuleben scheinen.
Eine andere Möglichkeit sind Bücherschränke, deren Konzept es ist, dass man Bücher, die man selbst nicht mehr braucht, hinbringt und dafür andere mitnehmen kann. Ein Geben und Nehmen.
Außerdem finden sich auf Flohmärkten immer wieder Stände mit Büchern.
Und dann gibt es da ja noch den stationären Buchhandel. In vielen findet ihr inzwischen Tische mit Mängelexemplaren (diese Bücher haben oft kleine Schäden und können daher nicht mehr zum vollen Preis angeboten werden) oder dem sogenannten Modernen Antiquariat. Das sind Bücher, die zwar preisgebunden, aber dennoch im Vergleich sehr preiswert sind. Das Angebot hierbei ist verständlicherweise schnell wechselnd und variiert von Buchhandlung zu Buchhandlung. Meist werden bestimmte Genre abgedeckt – Belletristik (Unterhaltung), Kinderbuch, Krimi, Sachbuch (hier besonders Gesundheit, Kochen und Tiere), aber auch Bildbände kann man hier zu einem interessanten Preis bekommen. Gerade bei den Mängelexemplaren könnt ihr richtiges Glück haben, wenn ihr über kleine Fehler am Buch hinweg schauen könnt.

Zweiter Teil – online.
Hier sind die typischen Gebrauchtwarenplattformen hervorzuheben. Inzwischen gibt es ja auch welche, die eine ziemlich große Auswahl an Büchern anbieten. Ganz vorne mit dabei sind hier medimops und reBuy. Mit medimops habe ich selbst gute Erfahrungen gemacht (manchmal suche ich ja auch Sachen, die man im Handel nicht mehr bekommt), zu reBuy kann ich daher nichts weiter sagen. Da ich aber viel in Büchergruppen in den sozialen Medien unterwegs bin, kann ich nur einige Tricks weitergeben, die dort immer genannt werden. Bei den beiden Händlern gibt es Listen, die ausführlich beschreiben, wie die Zustände der Bücher eingeteilt werden. Daher würde ich prinzipiell empfehlen nicht unter „sehr gut“ oder „wie neu“ zu bestellen. Vorteil an diesen Plattformen ist es, dass man hier vom Händler kauft und Möglichkeiten der Reklamation hat.
Das ist dann auch gleich meine Überleitung zu den anderen Plattformen. Denn auch bei eBay, amazon, in diversen sozialen Medien oder wer weiß wo noch, kann man gebrauchte Bücher kaufen. Diese sind dann aber meist aus privater Hand, das heißt, dass man im Prinzip Glück haben kann (oder eben nicht).
Eine weitere Plattform möchte ich noch erwähnen – arvelle. Hier werden keine gebrauchten Bücher verkauft, sondern Mängelexemplare. Diese haben dann eben die erwähnten kleinen Schäden, können aber dennoch fast wie neu aussehen. Da Angebot wechselt auch hier ständig, da geht es ja nach dem Prinzip „so lange der Vorrat reicht“.

Dritter Teil – digitale Bücher.
Zum Schluß möchte ich hier noch auf die Möglichkeiten hinweisen, die alle haben, die einen eReader besitzen. Hier müssen wir ja aber noch zwischen zwei Varianten unterscheiden.
Als erstes widme ich mich den kindle-Nutzern. Der kindle ist der eReader von Amazon und ist daher auch an diesen einen Shop und das dazugehörige Format gebunden. Für alle Sparfüchse kann sich das schon lohnen. Denn hier gibt es oft eBooks für unter einen Euro oder im wechselnden Angebot. Teilweise auch von Selfpublishern, da Amazon es hier relativ einfach macht und die Hürde zur Selbstveröffentlichung eines digitalen Buches recht niedrig ist. Man kann hier wirklich Schätze finden oder total daneben greifen. Ist ein bisschen wie Glücksspiel.
Andererseits gibt es da noch die nicht an einen Shop gebundenen eReader, unter anderem den tolino. Dieser ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener deutscher Buchhandlungen und liest mehr Formate als ein kindle. Dadurch hat man hier andere Möglichkeiten, muss aber auf die eBooks verzichten, die exklusiv auf Amazon verfügbar sind. Das muss man dann eben gegeneinander abwägen. Um beim tolino zu bleiben, möchte ich hier noch einen Vorteil ansprechen, der gerade für Vielleser geeignet ist, die wenig Budget zur Verfügung haben – die onleihe-Kompatibilität. Die onleihe ist die digitale Variante der Bibliotheken. Hier kann man, wie in einer „normalen“ Bücherei, Bücher ausleihen. Im Prinzip funktioniert es genauso und man hat dadurch auch teilweise Wartelisten, da das gewünschte Buch entliehen ist. Eine tolle Sache, denn man bezahlt nur den jährlichen Bibliotheksbeitrag (hier bei uns sind das unter 20,- €). Man hat das Buch dann zwar nur für eine begrenzte Zeit auf dem eReader, aber ich finde das dennoch ok. Im Übrigen könnt ihr die onleihe auch auf dem Smartphone und dem Tablet nutzen (und für alle, die Apple-Produkte nutzen: ja, geht auch hier).
Es gibt auch noch weitere Angebote, die man auf dem Smartphone oder Tablet nutzen kann, allen voran die Abo-Variante für eBooks: Skoobe. Hier bezahlt man monatlich einen Betrag und kann eine umfangreiche Bibliothek an eBooks nutzen.
Und für alle, die Hörbücher lieber mögen, gibt es auch hier Möglichkeiten. Die onleihe bietet diverse Hörbücher an, aber auch hier gibt es Abo-Varianten wie beispielweise audible (gehört zu Amazon) oder BookBeat. Da ich beides nicht nutze, kann ich euch nur darauf hinweisen, aber keine persönlichen Erfahrungen dazu schreiben.

Ich hoffe, dass ich euch ein paar hilfreiche Tricks zusammentragen konnte und würde mich über Feedback von euch in den Kommentaren freuen!

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