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Einsamer Bücherwurm? Montagsfrage #13

Die Montagsfrage ist eine Aktion der Buchbloggerin Antonia von Lauter & Leise.


Diesen Montag dreht sich alles um die Frage:

Wie gehst du damit um, der einzige begeisterte Leser eines bestimmten Buches in deinem Freundes- und Bekanntenkreis zu sein?

Da an dieser Frage noch ein paar andere dranhingen, füge ich die einfach auch mal mit ein, bevor ich zu meiner Antwort ansetze.

Ist Bloggen also in gewisser Weise auch ein Mechanismus, um (zumindest digital) Austausch über Bücher zu betreiben, die sonst vielleicht sonst keiner im näheren Umkreis gelesen hat? Ist genau das die Faszination von Buchclubs? Oder liegt gerade der Wert von Begeisterung darin, dass sie so persönlich ist? Muss man Begeisterung unbedingt teilen – oder kann man für sich genauso begeistert sein, wie zusammen? Ist es besser, Geheimtipp Bücher für sich zu behalten und sich nicht von der eventuell leicht anderen Meinung anderer Menschen beeinflussen zu lassen? Oder werden Lieblingsbücher besser, wenn man sie mit anderen teilen kann?

Ich versuche mich mal durch die Fragen durchzuarbeiten.

Prinzipiell bin ich, mal abgesehen von meiner eigenen Familie, diejenige in meinem Freundeskreis, die wohl am meisten liest. Ich lese relativ viel und dazu noch recht schnell. Da kommt eine ziemliche Masse zusammen und damit auch ein Wust an Gesprächsstoff. Außerdem trägt die Arbeit in einer Buchhandlung nicht gerade dazu bei, andere Gesprächsthemen zu entwickeln. Mein Kopf ist also die meiste Zeit mit Büchern beschäftigt. Macht mir persönlich recht wenig aus, aber ich glaube, es ist manchmal schwierig mit mir, wenn ich mal wieder komplett in meiner Welt, in meinem persönlichen Wunderland, abgetaucht bin.

Mein Buchblog ist für mich wirklich ein Mechanismus in den Austausch über Bücher zu treten – mit Erweiterung in den sozialen Medien, Facebook und Instagram sind da recht wichtig für mich und auch YouTube nimmt einen Stellenwert dabei ein, wobei ich hier ja auf der Zuschauerseite sitze (auch wenn ich mal mit dem Gedanken gespielt hab, auch einfach über Bücher zu reden und mich dabei vor eine Kamera zu setzen – Anmerkung: ja, ich weiß, dass da mehr dazu gehört, aber ihr wisst bestimmt, wie ich es meine).
Einen Buchclub habe ich leider hier in der Gegend noch nicht gefunden, obwohl ich es spannend finde, mich direkt über gelesene Bücher austauschen zu können. Besonders, wenn das Gegenüber auch dieses Buch gelesen hat. Die verschiedenen Blickwinkel, Emotionen, Interpretationen – das macht Literatur für mich noch sehr viel spannender, als sie sowieso schon ist.

Für mich ist es eine Herzenssache meine Leidenschaft für Bücher zu teilen. Denn ich finde, dass Begeisterung geteilt werden sollte. Und dass Bücher eine der schönsten Sachen ist, die man mit anderen teilen kann. Ich habe ja schon oft darüber geschrieben, dass Bücher für mich reine Magie sind. Jedesmal, wenn ich lese, spüre ich sie. Ich möchte, dass auch andere Menschen dieses Gefühl kennen lernen. Es macht mich glücklich, wenn ich andere an meiner Begeisterung teilhaben lassen kann. Deswegen macht es mir auch einen solchen Spaß in einer Buchhandlung zu arbeiten. Hier kann ich genau das. Anderen Leuten Bücher näher bringen, ein bisschen Magie in die Hände drücken.

Bücher sind für mich nicht nur magisch zwischen den Seiten – sie können Menschen zusammenbringen. Sie lösen Barrieren auf, die in den Köpfen bestehen können. Bücher scheren sich nicht darum, wie alt man ist, wie man aussieht, wo man herkommt, was man gerade macht. Und Leser, die sich über Gemeinsamkeiten in ihren Lesegewohnheiten finden, die scheren sich meist genauso wenig darum. Denn es gibt etwas, dass sie zusammenschweißt. Die Leidenschaft für ein bestimmtes Buch, für einen bestimmten Autor oder auch für ein Genre. Bücher sind für mich daher einfach ein gedrucktes Wunder.

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