Ende gut, alles gut? Montagsfrage #12
Die Montagsfrage ist eine Aktion der Buchbloggerin Antonia von Lauter & Leise.
Diesen Montag dreht sich alles um die Frage:
Hat dich schon mal das Ende eines Buches wütend gemacht?
Nein, nicht, dass ich mich daran erinnern könnte.
Ja, ich habe im Verlauf der meisten Geschichten alle möglichen Emotionen durchlebt und das sogar gerne. Aber dennoch ist ein Ende immer ein Ende. Ein vom Autor gewolltes Ende, wohlgemerkt.
Damit spreche ich auch das für mich Wichtigste bei dieser Frage an – diese Geschichte ist nicht meine. Der Autor teilt sie mit seinen Lesern, mit mir, und erlaubt es, dass man sich für eine selbstgewählte Zeit in seiner Welt aufhalten kann. Das ist für mich ein Geschenk und ein sehr wertvolles noch dazu.
Jetzt werdet ihr bestimmt fragen, woher ich diese Akzeptanz nehme. Ich kann mich natürlich nicht von jeglichen negativen Gefühlen nach dem Lesen freisprechen, auch wenn ich es versuche. Lesen ist mein Ausgleich, meine Entspannung, ein Zuhause, an das ich immer in Sekundenbruchteilen zurückkehren kann, egal wo ich bin. Das ermöglicht mir ein Autor mit seiner Geschichte. Daher möchte ich nach einem Ende auch keine Wut (oder Frustration) empfinden. Ich kann es unpassend finden, über den Verlauf enttäuscht sein oder auch traurig. Oder eben die ganze positive Gefühlspalette. Oder auch alles gleichzeitig, ich bin da ja flexibel. Aber das ist einfach nur mein Empfinden, etwas, das ich nicht auf die Geschichte komplett übertragen möchte. Was nicht immer funktioniert, leider.
Nebenbei habe ich versucht darüber nachzudenken, ob mir ein Buch einfällt, bei dem ich wirklich wütend über das Ende war und mir fällt wirklich keines ein. Zu immer wechselnden Anteilen frustriert, das kann mal passieren, hat aber eher mit Cliffhangern zu tun als mit allem anderen. Ich kann sogar mit deprimierenden Enden und mit offenen Enden leben. Denn das sind Enden. Nur Cliffhanger machen es mir schwer. Besonders, wenn ich dann noch gefühlte Ewigkeiten auf eine Fortsetzung warten muss. Meine armen Nerven. Und die armen Hasen. Die müssen mir ja immer zuhören, wenn ich von den Charakteren erzähle, die ich ins Herz geschlossen habe und deren Geschichte immer noch nicht fertig erzählt ist. Denn man hat dann ja so seine Vermutungen. Ihr kennt das ja bestimmt. Aber ich schweife komplett ab.
Wie ist es denn bei euch? Gibt es Bücher, deren Ende euch so richtig wütend gemacht habt oder versucht ihr es einfach zu akzeptieren, weil der Autor es eben so gewollt hat?