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Maya Shepherd – Das Mondmädchen

Anzeige. Dieses Buch wurde mir von der Autorin als Vorab-Leseexemplar zur Verfügung gestellt – vielen Dank hierfür. Meine Rezension wird hiervon nicht beeinflusst.

Band 12 der Grimm-Chroniken.

Die Grimm-Chroniken sind eine monatlich erscheinende Reihe.
Der im folgenden vorgestellte Band erscheint am 05.04.2019  – Vorbestellungen sind schon möglich.

ACHTUNG!
Diese Rezension enthält Spuren von Spoilern!


„Sie war ihre Freundin, die den Monstern unter den Betten und in den Schränken keine Chance gab, herauszukommen, solange sie ihr silbriges Licht in die Kinderzimmer warf.“


Inhalt

Königswinter, Gegenwart.
Joe ist immer noch auf der Suche, doch inzwischen ist er glücklicherweise nicht mehr auf sich allein gestellt. An seiner Seite zwei Mädchen – eine rothaarig und voller Feuer und eine blond und undurchsichtig wie tosendes Wasser. Sein Verstand weiß, welcher von beiden er trauen kann und welche ihm bei seiner Suche helfen wird. Doch sein Herz hat da eine etwas andere Meinung…

Engelland, 1812.
Der Tag des blutroten Festes ist gekommen und damit auch der Geburtstag von Prinzessin Margery. Königin Mary hat keine Mühen gescheut, das Schloß und sich selbst in der verbotenen Farbe hergerichtet und alle eingeladen, die Rang und Namen haben, damit sie miterleben können, wie sie die Welt vom Fluch ihrer Tochter befreit…

Engelland, irgendwann dazwischen.
Der Mond war ein Mädchen. Ein Mädchen, das seine Verantwortung, den Menschen in der Dunkelheit ein Licht zu sein, sehr ernst nimmt und ihn mit einem hohen Preis bezahlt. Verlässt sie ihren Platz am Himmel, versinkt die Nacht in Schwärze. Doch eines Abends entdeckt das Mädchen einen Jungen, dessen Leben am seidenen Faden hängt…und sie sinkt zur Erde hinab.


Meinung

Das Cover. 

Der Einband des zwölften Bandes der Grimm-Chroniken macht den Eindruck, als hätte er in Sternenlicht gebadet. Das Mädchen auf dem Cover passt wundervoll zum Titel und stimmt auf die Geschichte ein.

Der Stil. 

Der Stil in diesem Band ist einem stetigen Wandel unterzogen. Je nachdem, in welcher Zeit die Geschichte grad spielt und welchen Charakter der Leser begleitet, verändert sich auch der Stil immer leicht. Dadurch ist es einfach, sich auf die unterschiedlichen Stimmungen einzulassen und man kann sich in die Handlung hineinfallen lassen.
Aber auch im vorletzten Band der ersten Staffel der Grimm-Chroniken bemerkt man die unterschwellige Düsternis, die sich wie ein schwarzer, schwerer Nebel über die Zeilen legt. Dennoch ist die Geschichte an manchen Stellen sehr leicht und mit Humor erzählt, an anderen Stellen verdichtet sich die Atmosphäre und der Stil wird nahezu poetisch.

Die Charaktere. 

Joe
Auch in diesem Band begleitet der Leser über eine längere Zeitspanne hinweg Joe. Und egal, wie lange ich bei ihm bin und seine Sicht der Geschichte verfolge, er wird wohl nie zu meinem Lieblingscharakter werden, auch wenn er mir inzwischen auch auf eine verquere Art ans Herz gewachsen ist. Denn trotz allem macht auch Joe eine Entwicklung durch.

Margery und die Königin bekommen in diesem Band vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit, aber es ist einfach ihre Geschichte, daher sind sie gleichzeitig so präsent, dass sie in jedem Wort mitklingen.

Besonders habe ich mich aber über das Wiedersehen mit zwei meiner liebsten Figuren gefreut – Rotkäppchen und der Wolf. Dass ich das Gesicht, welches sie durch die Grimm-Chroniken bekommen haben, faszinierend finde, habe ich schon bei einem der vorherigen Bände durchscheinen lassen. Nun bin ich aber wirklich hin und weg und hoffe, dass ich noch viel mehr von ihnen lesen darf.

Das Setting.

Königswinter und Engelland. Der Leser bewegt sich in bekannten Gefilden, auch wenn das Setting immer mehr in den Hintergrund rückt und nur noch die Geschichte zählt.

Die Geschichte.

Unaufhörlich rückt das Finale der ersten Staffel näher. Die Fäden ziehen sich zusammen und fangen an, ein Bild zu ergeben. Dennoch habe ich immer noch das Gefühl, nicht alles sehen zu können. Eine Tatsache, die mich immer noch begeistert, da es eine wirkliche Leistung der Autorin ist, über eine so lange Zeit und so viele Bände die Spannung aufrecht zu erhalten. Viele Figuren wurden in die Welt hineingebracht und ebensoviele Schicksale, dennoch sind alle miteinander verwoben, ohne einen Störfaktor, der keinen Sinn ergibt.
Die Geschichte des Mondmädchens hat mich tief berührt und war für mich ein emotionaler Höhepunkt. Jedes Mal frage ich mich, was jetzt noch kommen kann und jedes Mal schafft es Maya Shepherd mit einer Überraschung um die Ecke zu kommen. Als hätte sie in ihren Bücher ganz viele Geschenke für die Leser versteckt, die sie bei passender Gelegenheit hervorzaubert und ihnen mit einem Lächeln hinhält. Und wer kann schon verpackten Wundern widerstehen? Ich jedenfalls nicht. Umso mehr freue ich mich auf das Staffelfinale.

Das Fazit.

Eine Geschichte voller Widersprüche – spannend, voller Action, temporeich und düster auf der einen Seite. Auf der anderen wiederum locker, leicht und mit einer Portion Humor. Doch diese Geschichte hat mehr als nur zwei Seiten und die, die in „Das Mondmädchen“ zum Vorschein gekommen ist, ist atmosphärisch und voller Poesie. Und so berührend, dass ich mit Tränen in den Augen die letzte Zeile gelesen habe.


Fakten

(Werbung, unbezahlt)

Verlag: Sternensand

Erscheinungsdatum: 05.04.2019

ISBN: 978-3-0389-6029-4

Preis: 12,95 €

Taschenbuch, 274 Seiten

weitere Formate: eBook

Genre: Fantasy, Märchenadaption

Über die Autorin

Maya Shepherd, 1988 geboren, lebt im Rheinland mit Mann, Kind und Hund. Seit 2014 ist sie hauptberufliche Autorin und gewann 2015 den Lovely Selfie Award von Blog dein Buch mit ihrem Roman „Märchenhaft erwählt“.


Die Grimm-Chroniken

  1. Die Apfelprinzessin
  2. Asche, Schnee und Blut
  3. Der schlafende Tod
  4. Der Gesang der Sirenen
  5. Der goldene Apfel
  6. Der Tanz der verlorenen Seelen
  7. Das Aschemädchen
  8. Dornen, Rosen und Federn
  9. Die verbotene Farbe
  10. Der schwarze Spiegel
  11. Träume aus Gold und Stroh
  12. Das Mondmädchen

 

 

 

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