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Rezension | Maya Shepherd – Die Tochter des Todes

Anzeige. Dieses Buch wurde mir von der Autorin als Vorab-Leseexemplar zur Verfügung gestellt – vielen Dank hierfür. Meine Rezension wird hiervon nicht beeinflusst.

Band 11 der zweiten Staffel der Grimm-Chroniken.

Die Grimm-Chroniken sind eine monatlich erscheinende Reihe.
Der im folgenden vorgestellte Band erscheint am 15.01.2020  – Vorbestellungen sind schon möglich.

ACHTUNG!
Diese Rezension enthält Spoiler (auf die vorherigen Bände)!


„Nur du kannst das. Du bist so gut, wie sie böse ist.“


Inhalt

Der rote Umhang und die Sense – das ist das Erbe, dass jedes Kind in Simonjas Familie bekommt. Sie ist der Tod und es liegt ihr im Blut. Es ist ihre Verantwortung und sie trägt sie mit Stolz. Doch auch in ihrer Familie gibt es Geheimnisse, besonders ihre Mutter Nisha verschweigt ihr mehr, als sie ihr erzählt. Simonja möchte aber endlich Antworten auf all ihre Fragen. Wie ist ihre Mutter zum Tod geworden? Wieso ist sie nach Engelland gekommen? Und die wichtigste von allen: Wer ist eigentlich ihr Vater?


Meinung

Der Stil. 

Auch die inzwischen 24. Folge der Grimm-Chroniken zieht den Leser sofort wieder in die Geschichte hinein. Die schnellen Perspektivwechsel und das recht rasante Erzähltempo setzen sich aus der letzten Folge fort und die Geschichte knüpft wieder nahtlos an. Dem Leser wird keine Atempause gegönnt. Ab der Mitte der Geschichte nimmt die Autorin das Tempo ein wenig heraus, was mir gut gefiel.

Die Charaktere. 

Obwohl einige Perspektivwechsel stattfinden, damit der rote Faden der Geschichte nicht verloren geht und man die Figuren immer ein wenig im Blick behalten kann, wird die Aufmerksamkeit primär auf zwei Charaktere gelenkt: Simonja und ihre Mutter Nisha.

Simonja ist als der derzeitige Tod von Engelland recht abgebrüht, sie trägt die Verantwortung, die ihr im Blut liegt, mit Stolz und bemitleidet sich nicht. Sie hat ihr Schicksal als Tod akzeptiert und sieht es nicht als Fluch an. Dennoch ist sie kein kalter Charakter, sie ist leidenschaftlich, loyal und clever. Sie kämpft bis zum Letzten für die, die sie liebt. Manchmal erscheint sie aber auch aufbrausend und nachtragend, stur und misstrauisch. Dadurch ist Simonja schon seit ihrem ersten Auftauchen ein sehr spannender Charakter, da sie immer ein wenig anders wirkt als die Gruppe, als ob ihre Verantwortung ihre Persönlichkeit etwas schneller hat altern lassen.

Nisha ist eine sehr verschlossene und geheimnisvolle Person. Sie spricht nicht über ihre Vergangenheit, auch nicht mit ihrer Tochter, da sie sie wohl der Wahrheit beschützen möchte. Doch sie wird damit konfrontiert, dass Simonja das im fortschreitenden Krieg der Farben kaum noch akzeptieren möchte, und damit kann sie schwer umgehen. Nisha liebt ihre Tochter über alles und genau so handelt sie auch. Ihr ist es komplett egal, was andere Menschen von ihr denken, und manchmal scheint es so, als hätte sie versucht, Simonja ein wenig abzukapseln, selbst von Arian.

Dadurch, dass Simonja mehr im Mittelpunkt steht, rückt auch Arian wieder ein wenig mehr hinein, was mich sehr freut. Seinen Charakter mag ich sehr, besonders seine Loyalität zu Simonja und sein eiserner Wille sind Züge, die mich faszinieren.

Die Geschichte.

Zugegebenermaßen habe ich mich mit dieser Folge ein wenig schwer getan, besonders am Anfang. Es ist gar nicht so lange her, dass ich den Vorgängerband las und auch die Zusammenfassung am Anfang frischt ja immer wieder auf, was bisher geschah. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich mich irgendwie orientierungslos durch die Geschichte bewege, was mich ein wenig verwirrt zurückließ. Als das Tempo wieder rausgenommen wurde, und der Leser durch eine Rückblende weiter in die Geschichte eintauchen konnte, konnte ich mich auch besser hinein fallen lassen. Gerade die Geschichte in der Geschichte, die noch einiges an Hintergrundwissen vermittelt, alles weiter voranbringt und Fäden verknüpft, hat mir gefallen. Hier hätte ich mir noch mehr von gewünscht, etwas mehr Zeit hätte ich hier gut gefunden, das ist aber allein meinem persönlichen Empfinden geschuldet und meinem großen Interesse für die Charaktere Simonja und Nisha.
Trotz dieser kleinen Kritik konnte mich die Folge von sich überzeugen, da sie mich an einigen Stellen emotional sehr mitnahm. Der Abschied von allen Charakteren ist nah, denn das Finale ist nur noch zwei Teile entfernt, und das merkt man der „Tochter des Todes“ an.

Das Fazit.

„Die Tochter des Todes“ ist eine Folge, die den Leser in Verwirrung und ein emotionales Gefühlschaos stürzen kann. Wie ein Damoklesschwert hängt das Ende der Grimm-Chroniken über den Charakteren und dem Leser, der Abschluss der Reihe kommt näher und von manchen muss man früher Abschied nehmen, als einem lieb ist.


Fakten

(Werbung, unbezahlt)

Verlag: Sternensand

Erscheinungsdatum: 15.01.2021

ISBN: 9783038960737

Preis: 8,90 €

Taschenbuch, 174 Seiten

weitere Formate: eBook

Genre: Fantasy, Märchenadaption

Über die Autorin

Maya Shepherd, 1988 geboren, lebt im Rheinland mit Mann, Kind und Hund. Seit 2014 ist sie hauptberufliche Autorin und gewann 2015 den Lovely Selfie Award von Blog dein Buch mit ihrem Roman „Märchenhaft erwählt“.


Die Grimm-Chroniken

Staffel 1:

  1. Die Apfelprinzessin
  2. Asche, Schnee und Blut
  3. Der schlafende Tod
  4. Der Gesang der Sirenen
  5. Der goldene Apfel
  6. Der Tanz der verlorenen Seelen
  7. Das Aschemädchen
  8. Dornen, Rosen und Federn
  9. Die verbotene Farbe
  10. Der schwarze Spiegel
  11. Träume aus Gold und Stroh
  12. Das Mondmädchen
  13. Die Vergessenen Sieben

Staffel 2:

  1. Der Sohn des Drachen
  2. Rosenkuss und Dornenkrone
  3. Der Dornenprinz
  4. Wolfsblut im Sternenregen
  5. Unterhalb des Horizontes
  6. Hexenherz
  7. Der Spiegelball
  8. Blutrote Schwestern
  9. Der Märchenschreiber
  10. Das Unglückskind
  11. Die Tochter des Todes

 

 

 

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